Was ist eigentlich eine Sexualberatung und für wen eignet sie sich?
Als Sexologin biete ich Sexualberatungen an. Doch was ist das eigentlich genau? Was mache ich da? Und vor allem auch: für wen eignet sich eine Sexualberatung? Die Hemmschwelle ist für viele gross. Ängste und falsche Vorstellungen schwirren in den Köpfen herum. Doch eine Sexualberatung ist nichts, wofür man sich schämen muss, noch etwas, das irgendwie dubios und anrüchig ist. Um Licht ins Dunkel zu bringen bzw. um mit falschen Vorstellungen aufzuräumen, dafür habe ich den folgenden Text geschrieben.
Was ist eine Sexualberatung?
Eine Sexualberatung ist in erster Linie ein Gespräch. Ein Gespräch über die eigene Sexualität. Nicht nur über den Sex. Denn Sexualität ist weit mehr als nur Sex haben.
In einer Sexualberatung geht es darum, den eigenen Körper besser kennen und verstehen zu lernen. Und es geht um sexuelle Aufklärung. Denn wir leben in einer Zeit, die uns suggeriert, dass Sex die einfachste Sache der Welt sei.
Darum stellen ganz viele Menschen keine Fragen. Sie denken, sie wären komisch, wenn sie etwas nicht wüssten. Das erzeugt ganz viel Scham. Und auch viel Druck. Besonders dann, wenn man das mit dem Sex eben nicht als so einfach und befriedigende erlebt.
Doch weil über Sex nicht geredet wird, haben die wenigsten Menschen eine Ahnung von den sexuellen Vorgängen in ihrem Körper und können so auch nicht Einfluss darauf nehmen. Sexuelle Aufklärung ist deshalb ein zentraler Punkt in der Sexualberatung. Sehr viele sexuelle Probleme lösen sich nämlich bereits durch das entsprechende Wissen.
Im Weiteren geht es in der Sexualberatung darum, den eigenen Körper anders einsetzen zu lernen. Und zwar so, dass Erregung und Lust entstehen. Das ist etwas, was einem nicht einfach angeboren ist. Das gilt es zu lernen.
Wie läuft eine Sexualberatung ab?
Wie bereits eingangs erwähnt, ist eine Sexualberatung ein Gespräch über die eigene Sexualität. Es mag mutig erscheinen, über so etwas Intimes wie die Sexualität zu reden. Doch eine Sexualberatung ist ein Raum, wo es ganz normal ist über (fehlenden) Orgasmus, Fetisch, Fantasien, Masturbation oder Lust zu reden. Da wird nichts beurteilt oder verurteilt. Es gibt keine Tabus oder Beschämung.
Für viele ist bereits dieses explizite Reden über die eigene Sexualität ein grosser Befreiungsschlag. Denn das gezielte Reden hilft sich selbst besser zu verstehen. Wie funktioniere ich? Was mache ich eigentlich ganz genau während dem Sex? Was erregt mich? Was turnt mich ab? Was sind die Gründe dafür?
Daraus entsteht ein immer klareres Bild, wie die Sexualität gelebt wird und wo die Anknüpfungspunkte für die gewünschte Veränderung sind. Dazu arbeite ich zusätzlich mit Körperübungen, die gezielt auf die Kundin abgestimmt werden und die sie dann zu Hause alleine - oder gegebenenfalls auch mit ihrem/r PartnerIn - trainieren kann.
Übrigens: in meiner Sexualberatung zieht sich niemand aus und es wird auch nicht mit sexueller Erregung gearbeitet. Und weil bei mir alle Sexualberatungen online stattfinden, finden die Sessions sogar in der vertrauten und sicheren Umgebung der eigenen vier Wände statt.
Für wen eignet sich eine Sexualberatung?
Grundsätzlich für alle, die sich besseren Sex wünschen und bereit sind, die Ärmel hochzukrempeln und diesen zu erlernen.
Es gibt keinen Grund sich zu schämen, wenn man mit dem eigenen Sexleben nicht zufrieden ist und sich schlicht mehr wünscht. Im Gegenteil: schlechter, unbefriedigender Sex ist nicht etwas, das man einfach als gegeben hinnehmen muss. In den allermeisten Fällen ist der Sex nämlich nicht befriedigend, weil einem niemand gezeigt hat, wie guter Sex funktioniert. Nicht etwa, weil man nicht dafür geboren wurde oder weil man den falschen Partner hat.
Im Übrigen geht es vielen so. Besonders vielen Frauen. Etliche Studien bestätigen die Erfahrung aus der Praxis: ein grosser Teil der Frauen verbindet den Sex mehr mit Pflicht als mit Lust. Denn im Gegensatz zu den Männern, fehlen ihnen zum Beispiel sehr oft regelmässige Berührungserfahrungen mit ihrem Geschlechtsteil. Diese sind aber wichtig, wenn es um sexuelle Erregung und das Aufwecken der eigenen Lust geht.
In meinem kostenfreien Workbook
“Schluss mit lustlos!”, teile ich mit dir
6 kraftvolle Körperübungen aus meinem Sexualberatungs-Alltag.
Du kannst dir das Workbook hier anfordern:
Die häufigsten Gründe, warum Frauen in die Sexualberatung kommen*:
Die Sexualität ist irgendwie stagniert und nicht (mehr) so erfüllend, wie erhofft.
Es klappt mit dem Sex nicht wie gewünscht. (z.B. Vaginismus)
Schmerzen beim Sex.
Schwierigkeiten zum Orgasmus zu kommen.
(* die ersten 4 Punkte sind übrigens auch bei Männern die Hauptgründe für das Aufsuchen einer Sexualberatung)
Wenn es im Sex nicht funktioniert, glauben die meisten Menschen, dass sie krank oder nicht normal sind. Doch in den wenigsten Fällen ist eine Krankheit die (Haupt-) Ursache für die Probleme. Darum gibt es bei sexuellen Schwierigkeiten meistens nichts zu heilen, aber Vieles, das man lernen, entdecken, ausprobieren und anders definieren und leben darf.
Und das ist das, was ich an meinem Job als Sexologin so liebe: ich darf Menschen dabei unterstützen, die unendliche Fülle ihres Körpers zu entdecken:
seine Erregungsfähigkeit, seine Entspannungsfähigkeit, seine Vielfalt an Lust und Genuss-Sensoren, seine unglaubliche Kraft...
Der Körper steht im Zentrum jeder Sexualberatung, denn die Sexualität gehört dem Körper. Und diesen Körper haben wir nie fertig entdeckt. Darum gibt es immer etwas, das man gegen sexuelle Probleme tun kann.