Was ist sexuelle Selbstsicherheit?

Photo by JoelValve on Unsplash

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Kurz zusammengefasst ist sexuelle Selbstsicherheit, wenn du dich in deinem Körper und in deiner Weiblichkeit wohl fühlst, dich sexuell attraktiv findest und deine Sexualität geniessen kannst. Sexuelle Selbstsicherheit gründet in einem guten Selbstgefühl und ist eine lebenslange Entwicklungsaufgabe, was so viel heisst wie: sie ist uns nicht einfach angeboren, sondern sie will erlernt werden.


Sexuelle Selbstsicherheit

Sexuelle Selbstsicherheit gründet in einem Zuhause-Sein im eigenen Körper. Dabei geht es nicht darum, wie dein Körper aussieht, sondern wie wohl du dich fühlst in deinem Körper. Je wohler du bist, desto attraktiver wirst du auch deinen Körper wahrnehmen. Dies hat einen grossen Einfluss auf deine Haltung, deinen Gang und deine Ausstrahlung. Du fühlst dich attraktiv und wirst auch so wahrgenommen. Dadurch wächst auch deine Selbstwirksamkeits-Überzeugung. Das heisst, du traust dir selbst mehr zu, weil du dich in deinem Körper sicher und geborgen fühlst.

Sexuelle Selbstsicherheit ist die Sicherheit, dich als sexuell begehrende und begehrt-werdende Frauen zeigen zu können und dies zu geniessen. Du willst verführen und verführt werden.

Sexuelle Selbstsicherheit ist eng verknüpft mit einer generellen Selbstsicherheit im Leben. Denn wir können das eine nicht vom anderen trennen. Wenn du dich sexuell selbstsicherer fühlst, wirst du dich auch sonst als Frau selbstsicherer und definitiv auch weiblicher fühlen. Dies hilft dir, für dich und deine Bedürfnisse einzustehen und dein Leben proaktiv zu gestalten.

Selbstgefühl - der Anker sexueller Selbstsicherheit

Mir gefällt, was Veronika Schmidt in ihrem Buch “Liebeslust” zum Thema Selbstsicherheit schreibt: “Sich-in-seiner-Haut-wohlfühlen, also Selbstsicherheit, können wir mit einem gesunden Selbstgefühl gleichsetzen. Das geht viel weiter als nur Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen, das auch einseitig auf Leistung, Wert und Aussehen beruhen kann.”

Selbstgefühl ist nicht an äussere Bedingungen geknüpft, sondern kommt von innen heraus. Es ist dieses Gefühl von innerem Getragen- und Gehalten-Sein. Es ist das Wissen um deine Identität und das Ruhen in deiner Identität. Du weisst, wer du bist und wohin du dich zu bewegst. Der körperliche Zugang zu deinem Selbstgefühl ist dein Beckenboden. Er ist der Kraftort deines Körpers und hält dich von innen heraus. Es ist darum zentral, deinen Beckenboden nicht nur spüren zu lernen, sondern ihn auch in Bewegung zu bringen.

Je mehr du in dein Selbstgefühl investierst, desto resilienter wirst du.
Du lernst dir selbst und deinen Fähigkeiten immer mehr zu vertrauen. Dadurch bist du viel weniger in der Gefahr auf “Bedrohungen” wie Kritik, Älterwerden (=Verlust der Jugend) oder Fehler machen, mit einer Abwertung deines Selbstwerts, Selbstzweifeln oder gar Scham zu reagieren. Mit einem guten Selbstgefühl kannst du aus einer Position der Kraft und des Vertrauens handeln.

Ein gutes Selbstgefühl hilft dir also, dich innerlich sicher und stark zu fühlen, egal was von Aussen auf dich herein prasselt. Es ist die tiefe Überzeugung, dass du genügst und richtig bist, so, wie du bist. Es ist der Fokus auf das Sein und nicht das Tun. Es ist der Fokus darauf, wie du dich fühlst und nicht wie du aussiehst oder auf andere wirkst.

Selbstgefühl oder eben Selbstsicherheit sind Entwicklungsaufgaben, was heisst, dass sie nicht angeboren sind, sondern erlernt werden dürfen und lebenslangen Veränderungen unterliegen. Denn sowohl deine Lebenssituation als auch dein Körper verändert sich ständig.


Wie stärke ich meine sexuelle Selbstsicherheit? 

  1. Lerne deinen Beckenboden zu spüren und ihn bewusst zu bewegen.
    Denn der Beckenboden hält nicht nur dein Geschlecht, sondern deinen ganzen Körper. Wenn er frei, beweglich und kraftvoll ist, hat das nicht nur Auswirkungen auf deine Körperhaltung, sondern auch auf deine Stimmung und Wahrnehmung.

    Stell dich dazu einmal aufrecht hin und atme ein paar Mal bewusst ein und aus. Merkst du, wie du dadurch aufgerichteter wirst? Lasse deinen Blick nun in Ferne schweifen und fange an durch den Raum zu gehen. Dazu kannst du gerne deine Hände in die Hüfte stützen. Versuche beim Gehen, die Bewegung bewusst aus dem Becken zu holen. Suche ein für dich passendes, beschwingtes Tempo. Lass den ganzen Körper in diese Schwingung hineinkommen. Wie fühlst du dich dabei? Was spürst du in deinem Körper?

    Ein aufrechter, kraftvoller Gang aus dem Becken heraus, bringt dich in Kontakt mit dir selbst. Du fühlst dich stärker, selbstsicherer, kraftvoller und unabhängiger von den Gedanken und Meinung von anderen. (Versuche dazu gerne das Gegenteil: ein schlurfender, unsicherer Gang in einer gekrümmten Haltung mit Blick auf den Boden. Was macht das mit dir? Wie fühlst du dich dabei? Welche Gedanken gehen dir durch den Kopf?) 

  2. Nimm dir Zeit deinen Körper zu spüren.
    Je mehr du lernst, deinen Körper zu spüren, desto weniger musst du dich an äusseren Schönheitsidealen oder Erwartungen orientieren. Schliesse dazu deine Augen und atme ein paar Mal bewusst ein und aus. Konzentriere dich auf den Atmen. Auf die Ausdehnung deines Bauches. Auf die Luft, die in dich hinein und aus dir heraus strömt.

    Besuche nun mit deinem inneren Auge der Reihe nach alle Teile deines Körpers. Wie fühlen sie sich an? Gelingt es dir, nicht zu bewerten, sondern nur wahrzunehmen?

    Frage dich:

    • Wann fühle ich mich weiblich?

    • Was fühlt sich weiblich an? Meine Brüste, meine Vagina, meine Hüften…?

    • Kann ich mich auch in meiner sexuellen Erregung weiblich fühlen und mich meinem Partner so zeigen?

    Erforsche deinen Köper auch mit deinen Händen. Konzentriere dich dabei immer auf zwei Dinge: wie fühlt sich die Hand an, die berührt? Und wie fühlt sich die Körperstelle an, die berührt wird?

  3. Nimm dir Zeit für die Erkundung deines Geschlechtes.
    Das Geschlecht ist der Kern deines Frau-Seins, deiner Weiblichkeit, deiner Sexualität. Darum sollte es auch dein Ziel sein, dein Geschlecht ebenso gut zu spüren und als Teil deines Körpers anzunehmen, wie den Rest deines Körpers. Dies geschieht zu einem grossen Teil über Berührung deines äusseren wie inneren Geschlechts. 



In meinem Workbook “Schluss mit lustlos!”, findest du 6 einfache und kraftvolle Körperübungen, die dich in deiner sexuellen Selbstsicherheit stärken: