3 Schritte, die dir helfen, die grösste Sucht unserer Zeit hinter dir lassen
Die Menschheit ist süchtig. Das ist nichts Neues.
Wir leben in einer Gesellschaft, die dank ihrer Perfektionierungs- und Schamkultur ein ausgezeichneter Nährboden für das Entstehen und Kultivieren von Süchten jeglicher Art ist.
Die grösste Sucht der Menschen ist nicht etwa die nach Alkohol, Drogen, Essen oder dem Smartphone, sondern die nach Problemen.
Der Grund dafür ist unsere tiefste Angst - die Angst, dass wir nicht gut genug sind!
Nicht genug intelligent, nicht genug schön, nicht genug reich, nicht genug sportlich, zu alt, zu jung, zu whatever. Und solange du und ich glauben, dass wir nicht gut genug sind, sind wir auch nicht sicher, ob wir wirklich geliebt sind!
Wenn wir Menschen uns nicht sicher sind, ob wir wirklich geliebt sind, dann müssen wir uns ablenken. Denn diese Angst, nicht geliebt zu sein, erschüttert unsere Grundfesten in der Tiefe. Und zur lebenslangen Ablenkung eignen sich Probleme wunderbar. Denn wir können sie in beliebiger Anzahl produzieren und sie hindern uns daran, jemals die Zeit und die innere Ruhe zu finden um uns mit uns Selbst auseinanderzusetzen.
Doch das muss nicht so bleiben!
3 Schritte, die dir helfen, die Sucht nach Problemen hinter dir zu lassen
1. Probleme sind nicht das Problem
Wenn du aus der Sucht nach Problemen aussteigen möchtest, musst du als erstes verstehen, dass Probleme nicht das Problem sind. Probleme gehören zum Leben. Mehr noch: sie helfen uns zu wachsen und stark zu werden. Ein Leben ohne Probleme kann also nie das Ziel sein. Das wirkliche Problem liegt in unserem Umgang mit Problemen. Denn die meisten Menschen verbringen 95 Prozent der Zeit damit, am Problem herum zu studieren und nur 5 Prozent damit, eine Lösung zu suchen und zu implementieren.
Wenn du also aus dem zerstörerischen Problem-Sucht-Zyklus aussteigen möchtest, musst du diese Herangehensweise genau umkehren: gebrauche 5 Prozent deiner Zeit um das wirkliche Problem zu identifizieren. Und dann investiere 95 Prozent deiner Zeit und deiner Energie dazu um das Problem zu lösen. Und fange an, das Lösen von Problemen zu geniessen. Jedes Problem in deinem Leben ist ein Geschenk an dich.
Es ist deine Einladung zu gewaltigem, persönlichem Wachstum!
2. Ich bin gut genug
Entscheide dich, ab heute zu glauben, dass du gut genug bist. Und zwar bedingungslos. Das heisst nicht, dass du alles kannst und alles bist. Aber es heisst, dass du würdig bist, geliebt zu werden. Ohne Wenn und Aber. Denn deine menschliche Würde ist unantastbar. Je mehr du dies glauben kannst, desto mehr wirst du in dir selbst zur Ruhe kommen.
Du wirst jetzt vielleicht einwerfen: ja, aber so einfach ist das nicht. Ich kann mich doch nicht einfach entscheiden, mich selbst toll zu finden und das dann zu glauben!!!
Und ich sage dir: doch, kannst du!! Es ist so einfach. Denn alles, was du über dich selbst glaubst, ist die Geschichte, die du dir über dich selbst erzählst. Diese Geschichte wird sicherlich genährt sein von Geschichten, die andere, z.B. deine Eltern oder Lehrer, dir über dich erzählt haben. Aber du hast dich irgendwann einmal entschieden, welche dieser Geschichten du glauben willst und welche nicht.
Doch du hast jeden Tag die Wahl, neu zu entscheiden, welche Geschichte über dich, du glauben möchtest. Und du musst heute nicht mehr glauben, was du gestern geglaubt hast. Du musst nicht mehr glauben, was andere dir gesagt haben. Entscheide selbst und entscheide weise, denn heute wissen wir, dass wir Menschen uns stets gemäss dieser eigenen inneren Geschichte über uns selber verhalten.
3. Die anderen retten sich selber
Wenn du dich aus der Schlinge der Problem-Sucht befreien möchtest, kann es sein, dass du plötzlich bei allen anderen siehst, wo sie in Problem verhangen sind und wie sie daraus befreit werden könnten. Sei jedoch vorsichtig damit, anderen Ratschläge zu erteilen. Denn die Gefahr ist gross, dass du damit diese Person nur vor den Kopf stösst und sie sich dann zurückzieht von dir. Damit ist niemandem geholfen.
Denke daran, dass Probleme von anderen lösen zu wollen, ein unbewusster Antrieb von dir sein kann, dir noch mehr Probleme zu erwerben. Dann sind es zwar nicht mehr deine eigenen Probleme, aber es sind immer noch Probleme. Und das grösste Dilemma dabei ist: da es nicht deine eigenen Probleme sind, hast du es auch nicht in der Hand wie damit umgegangen werden soll. Darum möchte ich hier Joseph Campbell zitieren, der sagt:
“Wir sind nicht auf unserem Lebensweg um die Welt zu retten, sondern uns selbst. Und während wir das tun, retten wir die Welt.”
Ja, Probleme gehören zum Leben. Doch sie sind mehr als nur eine störendes, notwendiges Übel: sie sind ein Geschenk an dich. Denn jedes Problem lädt dich ein, bewusst zu entscheiden, wie du leben möchtest. Du hast die Wahl, wie dein Umgang mit Problemen aussehen soll und vor allem auch, wie du dich fühlen möchtest dabei. Sollen die Probleme dir die Freude, Kraft und Zeit rauben, die du eigentlich bräuchtest um ein spannendes, freudiges und lebendiges Leben zu führen? Oder sollen sie zu einem gern gesehenen Bekannten werden, der dir hilft über dich selbst hinauszuwachsen und auf Kurs zu bleiben, indem er dir immer wieder den Fokus richtet auf das, was wirklich wichtig ist für dich und dein Leben?
Die Entscheidung liegt bei dir!
Auf dich und dein wunderbares Leben!
Herzlich, deine Yvonne